Statistische Informationen
Die durchschnittliche Lebenserwartung bei Geburt betrug in Deutschland im Jahr 2023 für Frauen 83,3 Jahre und für Männer 78,6 Jahre. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist die Lebenserwartung damit bei beiden Geschlechtern im Vergleich zum Vorjahr um etwa 0,4 Jahre angestiegen. Während der Pandemiejahre 2020 bis 2022 war die Lebenserwartung sowohl bei Männern als auch bei Frauen um 0,6 Jahre im Vergleich zu 2019 gesunken. Das Niveau aus dem Jahr 2019 ist somit noch nicht wieder erreicht – es zeigt sich jedoch ein deutlicher Aufholeffekt.
Nähere Informationen unter: Lebenserwartung 2023 wieder angestiegen - Statistisches Bundesamt
Starker Geburtenrückgang in Krisenzeiten
In einer neuen Studie des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB) ist anhand einer Analyse der monatlichen Geburtenraten nach möglichen Zusammenhängen für einen Geburtenrückgang gesucht worden.
Nach der Corona-Pandemie ist die Geburtenrate in Deutschland auf den tiefsten Stand seit 2009 eingebrochen. Laut den Wissenschaftlern gibt es mehrere mögliche Erklärungen für diese Entwicklung. Die Pandemie sei für viele Familien eine schwierige Zeit gewesen. Die Eltern seien gestresst gewesen, da sie unter schwierigen Pandemiebedingungen Beruf und Familie vereinbaren mussten. Bei Kindern und Jugendlichen sei es zu einem bemerkenswerten Anstieg von Depressionen und Angststörungen gekommen. Diese Erfahrungen könnten dazu beigetragen haben, dass die Geburtenrate gesunken ist. Außerdem könnte der Krieg in der Ukraine und die hohe Inflation zu Zukunftssorgen und einem zunehmenden Gefühl der Unsicherheit beigetragen haben. Beide Faktoren könnten zu einem deutlichen Rückgang der Geburtenraten in den Jahren 2022 und 2023 geführt haben. Ob es sich primär um einen Aufschub der Geburten handelt (und die Geburtenraten bald wieder ansteigen) oder ob es längerfristig bei niedrigeren Geburtenraten bleibe, sei noch nicht abzusehen. Nähere Informationen unter: Neue Berechnung: Starker Geburtenrückgang in Krisenzeiten - Demografische Forschung Aus Erster Hand
Mehr Fastfood-Läden, mehr fettleibige Menschen
Fettleibigkeit ist eine Volkskrankheit. Die Zahl der übergewichtigen Menschen hat sich weltweit seit den 1980er Jahren mehr als verdoppelt und in Europa fast verdreifacht. Adipositas ist inzwischen die Hauptursache für an Krankheit verlorene gesunde Lebensjahre in Europa.
In einer niederländischen Studie, auf die das Max-Planck-Institut für demografische Forschung hinweist, ist nunmehr festgestellt worden, dass in der Nähe von Fastfood-Restaurants mehr Menschen mit Gewichtsproblemen leben – auch dann, wenn es in unmittelbarer Nähe Läden gibt, die gesunde Nahrungsmittel kaufen.
Nähere Informationen unter: Mehr Fastfood-Läden, mehr fettleibige Menschen - Demografische Forschung Aus Erster Hand
Gesundheitskosten ungleicher Sorgearbeit
Die Covid-19-Pandemie hat gezeigt, dass vor allem Mütter die Kinderbetreuung übernehmen, wenn die staatliche Kinderbetreuung wegfällt. Das hat gravierende Folgen für ihre Gesundheit.
In einer Studie des Max-Planck-Instituts für demografische Forschung ist untersucht worden, wie sich die Kinderbetreuung während der pandemiebedingten Schul- und Kitaschließungen auf die mentale Gesundheit von Müttern und Vätern ausgewirkt hat.
Eine wichtige Erkenntnis der Studie ist, dass ungleiche Betreuungsarrangements zwischen Müttern und Vätern mit geschlechtsspezifischen Ungleichheiten in der Gesundheit einhergehen.
Bei Müttern, die sich im deutlich stärkeren Umfang um ihre Kinder kümmerten als die Väter, sei während der Pandemie die Sorgearbeit erheblich gestiegen. Mütter in diesem Betreuungsarrangement berichteten von einem erhöhten Level an Stress, Erschöpfung und Einsamkeit im Vergleich zu vor der Pandemie.
Weitere Informationen unter: Die Gesundheitskosten ungleicher Sorgearbeit - Demografische Forschung Aus Erster Hand





