Vorbild für nachhaltige Entwicklung: Naturpark TERRA.vita erhält Nationale Auszeichnung
Die Verleihung erfolgte in Mecklenburg-Vorpommern in der Landeshauptstadt Schwerin durch Referatsleiterin Andrea Ruyter-Petznek (BMBF) sowie Christoph Wulf von der Deutschen UNESCO-Kommission. Geehrt wurden Initiativen, die mit innovativen Bildungsangeboten, Inhalten und Ideen an einer nachhaltigen Zukunft mitwirken. Dies sprach die Jury auch dem Naturpark TERRA.vita zu. So überzeugte insbesondere dessen BNE-Modul „Das politische Geotop“ für Schulen. Hervorgehoben wurde zudem das beispielhafte Engagement für BNE und den besonderen Einsatz für die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.
In Kooperation mit dem Erlebnispädagogischen Schullandheim Barkhausen hat TERRA.vita ein Bildungsmodul entwickelt, in welchem den Schüler*innen der Nutzen und die Konsequenzen von fossilen Rohstoffen für Wirtschaft, Gesellschaft und Natur vermittelt wird. Spielerisch geben die Schüler*innen Kohlestücke als Zahlungsmittel für Alltagshandlungen aus und erhalten als symbolischen Gegenwert CO2-Gewichte. Im Team werden im Laufe eines Tages konkrete Möglichkeiten zum Abbau der Gewichte und Belastungen bestimmt, beispielsweise durch die Nutzung erneuerbarer Energien. Darüber hinaus wird im Rahmen einer kurzen Wanderung vom Schullandheim zum Steinbruch in Barkhausen mit den bekannten Saurierfährten eine Reise durch 150 Millionen Jahre Erdgeschichte unternommen. Im Steinbruch angekommen nehmen die jungen Menschen die Rollen von Forscher*innen ein. Darüber hinaus wird diskutiert und analysiert, welche Auswirkung der Abbau von wertvollen Rohstoffen in der Region wie Gestein, Sand und Kies auf die Umwelt hat, aber auch wofür diese heimischen Rohstoffe benötigt werden.
In Schwerin wurden neben TERRA.vita noch fünf weitere deutsche UNESCO Geoparks ausgezeichnet. Insgesamt erhielten 32 Initiativen aus dem gesamten Bundesgebiet das Zertifikat.
Hintergrund
Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft einsetzen.
BNE 2030 steht für „Bildung für nachhaltige Entwicklung: die globalen Nachhaltigkeitsziele verwirklichen“. Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen. Bildung ist für eine nachhaltige Entwicklung zentral. Sie versetzt Menschen in die Lage, Entscheidungen für die Zukunft zu treffen und abzuschätzen, wie sich eigene Handlungen auf künftige Generationen oder das Leben in anderen Weltregionen auswirken.
In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als Ziel für die Weltgemeinschaft festgeschrieben. Das 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, die strukturelle Verankerung von BNE im gesamten Bildungssystem voranzubringen. In Deutschland wird BNE auf der Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung umgesetzt.
Bildunterschrift:
In Schwerin wurden sechs deutsche UNESCO Geoparks für ihre nachhaltigen Konzepte geehrt. Für TERRA.vita nahmen die BNE-Beauftragte Kerstin Matysik (zweite von rechts) und Geschäftsführer Hans-Hartmut Escher (vierter von rechts) die Auszeichnung entgegen.