Sortenvielfalt sichtbar machen
Dass die Gemeinde Hagen a.T.W. für ihre Kirschen bekannt ist, dürfte keine Neuigkeit sein. Neu sind dahingegen aber die Sortenschilder am Kirschlehrpfad, die nun neben dem Namen der Kirschsorte auch anzeigen, bei welcher Fruchtfarbe die Kirsche reif und somit genießbar ist. Unterstützt wurde das Vorhaben mit LEADER-Fördermitteln.
Bei frostigem aber sonnigem Wetter hatten sich 17 Helferinnen und Helfer auf den Weg zum Reisemobilstellplatz gemacht, um von dort aus 300 Schilder mit ummanteltem Draht und Metallschellen an den Bäumen auf dem gesamten Kirschlehrpfad am Jägerberg anzubringen. Tatkräftig mitgeholfen haben neben Vertretern der AG Natur & Umwelt auch einige Mitglieder der Landjugend Sudenfeld sowie unsere Kirschehrenamtlichen. Unter der fachmännischen Aufsicht von Agrarwissenschaftlerin Anja Oetmann-Mennen, die die Schilder vorab an die entsprechenden Bäume gelehnt hatte, machten sich alle an die Arbeit.
Die Schilder wurden an allen Bäumen angebracht, deren Sorte bekannt ist. Manche Sorten kommen auf dem Gelände auch mehrfach vor. Die Vielfalt ist verblüffend: Gut 210 Sorten sind mittlerweile als sicher bestimmt eingestuft worden – einige von ihnen galten sogar schon als ausgestorben. Und genau das macht den Kirschlehrpfad am Jägerberg so besonders. Nicht nur geschmacklich, sondern auch farblich unterscheidet sich das Steinobst stark voneinander: So gibt es Sorten, die im gelben Zustand bereits reif sind, andere müssen erst noch dunkelrot oder gar schwarz werden, bevor man sie ernten kann. Damit Besucherinnen und Besucher des Lehrpfades im Sommer wissen, ob sie die Früchte schon probieren dürfen, wurde ein entsprechender Farbcode in Kirschform auf den Schildern platziert. Wenn die Kirsche auf dem Schild dunkelrot ist, die Frucht am Baum aber noch orange, ist sie somit noch nicht reif.
Auch die Namen der Kirschsorten könnten bunter nicht sein: Hängerote, Adlerkirsche von Bärtschi, Merton Glory, Rintelner Ochsenherz und Trechtinghäuser Rotbunte Frühknorpel reihen sich ein mit Große Prinzessin, Didikirsche, Kronprinz von Hannover, Dolleseppler, Früheste der Mark und Haitschen. Alleine dies ist schon ein Grund dafür, sich beim nächsten Spaziergang die Schilder einmal genauer anzusehen.
Bürgermeisterin Christine Möller war ebenfalls zu dem Termin gekommen, um sich persönlich bei den Engagierten zu bedanken. Dabei stellte sie den Tatendrang und die Hilfsbereitschaft der Anwesenden in den Vordergrund, die auf Anfrage seitens der Gemeinde ohne zu Zögern zugesagt hatten. Nach dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ konnten demnach auch alle 300 Schilder mit nur einem Treffen angebracht werden.
Die Gemeinde erhält für das Projekt „Beschilderung der Kirschbäume im Hagener Kirschlehrpfad“ EU-Fördermittel aus der Fördermaßnahme Leader. Mit diesem Vorhaben werden die Zusammenarbeit sowie die Umsetzung von Projekten zur nachhaltigen Entwicklung unterstützt. Ziel ist es, die zukunftsfähige Weiterentwicklung der LEADER Regionen unter Berücksichtigung von Interessen regionaler Gruppen zu fördern.









