Blick in eine wechselvolle Geschichte
Die Gemeinde Hagen wird 1097 erstmals urkundlich erwähnt. Funde aus der Steinzeit sowie Grabhügel und Urnen aus der Bronzezeit belegen jedoch, dass in Hagen schon seit Jahrtausenden Menschen siedeln.
Im 9., spätestens Anfang des 10. Jahrhunderts wurde in Hagen eine erste dem Heiligen Martinus geweihte Kirche erbaut. Die schon bestehenden sechs Bauernschaften Altenhagen, Beckerode, Mentrup, Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup wurden dieser Kirche als Pfarrbezirk zugeordnet und bildeten so über Jahrhunderte das „Kirchspiel Hagen“, welches mit der heutigen politischen Gemeinde Hagen a.T.W. flächenmäßig identisch ist. Das sechslappige Eichenblatt im Wappen der Gemeinde Hagen a.T.W. erinnert an diese sechs Ursprungsgemeinden. Das halb zu sehende Rad auf der rechten Seite des Wappens weist auf die alte Zugehörigkeit Hagens zum Osnabrücker Land hin.
Anstelle einer alten, vermutlich romanischen Kirche erfolgte 1492-1523 ein Neubau der St. Martinuskirche im spätgotischen Stil. Der mächtige, aus Sandsteinquadern errichtete Turm dieser Kirche ist nicht nur das älteste Gebäude, sondern auch das Wahrzeichen Hagens. Im Umkreis dieser, in der Bauernschaft Beckerode gelegenen Kirche, siedelten sich seit dem Mittelalter Handwerker, Kaufleute und Gastwirte an. 1664 wurde nahe der Kirche auch die erste Hagener Schule gebaut und so entstand nach und nach um die Kirche herum das Dorf Hagen, welchem bis heute die Funktion eines wirtschaftlichen, kulturellen und administrativen Zentrums für die ganze Gemeinde zukommt.
Beim ersten großen Brand von Hagen brannte 1723 nahezu das ganze Dorf inklusive Pfarrhaus und Schule nieder. Zeugen des Wiederaufbaus sind die repräsentativen Fachwerkgiebel des alten Pfarrhauses (August 1723) und des Hauses Dorfstraße Nr.5 (April 1725). Der zweite Brand legte 1892 die Häuser südlich der Dorfstraße in Schutt und Asche.
Bis Ende des 19. Jahrhunderts lebten die Menschen in Hagen überwiegend von der Landwirtschaft. Daneben gab es natürlich Handwerker und Kaufleute für den örtlichen Bedarf.
Mit der 1836 erfolgten Gründung einer Eisenhütte in der Bauernschaft Beckerode – der ersten im Osnabrücker Land – begann auch in Hagen das Industriezeitalter. Auch wenn das Hüttenwerk bereits 1856 von Beckerode ins benachbarte Malbergen verlegt und nun Georgsmarienhütte genannt wird, behielt dieser expandierende Industriebetrieb prägenden Einfluss auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung Hagens.
Der ständig wachsenden Bevölkerung gerecht zu werden, erfolgte 1912-1915 eine seit langem geplante Abpfarrung der drei Ortsteile Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup mit Bau einer eigenen Pfarrkirche St. Marien in der Nähe einer dort bereits seit 1809/1884 bestehenden Schule.
Die fortschreitende Industrialisierung Hagens wurde durch den I. und II. Weltkrieg nur vorübergehend unterbrochen. Seit den 1950er/1960er Jahren setzte in Hagen dann nicht nur eine starke Bautätigkeit ein, es wurden auch eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen gegründet. Alle sechs Gemeindeteile waren ab etwa Mitte des 19. Jahrhunderts bis Ende der 1960er Jahre politisch selbständige Gemeinden. Wachsende Anforderungen an kommunale Infrastruktur und Daseinsvorsorge veranlassten die Gemeinden Altenhagen, Mentrup und Hagen-Beckerode sich 1968 zur Gemeinde Hagen zusammenzuschließen. Nachdem sich 1969 die Gemeinden Gellenbeck, Sudenfeld und Natrup zur Gemeinde Niedermark zusammengeschlossen hatten, vereinigten sich beide Gemeinden 1972 zur heutigen Gemeinde Hagen a.T.W.
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