Töpferei Niehenke
Mit der Töpferei Niehenke verfügt Hagen a.T.W. über eine der ältesten und traditionellsten Töpferwerkstätten Norddeutschlands.
Die Töpferfamilie Niehenke stammt aus dem im 19. Jahrhundert bedeutenden Töpferzentrum Hagen a.T.W. Im Jahre 1900 verlegte Bernhard Niehenke (1874-1918) seinen Betrieb von Große Heide zur Straße "Am Plessen". Das Unternehmen erhielt durch den 1. Weltkrieg einen erheblichen Rückschlag. Bernhard Niehenke kehrte aus dem Krieg nicht zurück. Sein Sohn Hermann Niehenke (1897 - 1966) baute den Betrieb nach 1925 wieder auf. Die Herstellung der traditionellen Töpferware lohnte sich nicht mehr und wurde ganz aufgegeben. Lediglich in den Nachkriegsjahren (1945 - 1950) wurde unglasiertes und deshalb preiswertes Küchengeschirr für Ausgebombte und Ostvertriebene in kleinen Mengen produziert.
Hermann Niehenke (geb. 1926) hatte das Töpfern in der Werkstatt des Vaters und beim Bildhauer Uhlemeyer in Hannover gelernt. 1961 übernahm er die Leitung des Betriebes. Im Jahre 1973 zeigte das Kulturgeschichtliche Museum Osnabrück die volkskundliche Ausstellung "Irdenware des Osnabrücker Landes 19. und 20. Jahrhundert". Er ließ sich von den hier gezeigten Beispielen alter Töpferkunst so nachhaltig anregen, dass er sich entschloss, die Töpferscheibe seiner Väter wieder hervorzuholen. Niehenke hält sich insgesamt an die traditionellen Formen: Tabakstöpfe, Schüsseln aller Art, Stövkentöpfe, Milch und Rührtöpfe, Pfannkuchenteller und "Nachtigallen" (Tonpfeifen). Auch die alten Motive leben wieder auf: das Kringelmuster (Kreis- und Wellenlinien am Rand), der Pfeil, der Hahn usw. Unter der farblosen Glasur leuchten ein tiefes Manganbraun, ein kräftiges Dunkelgrün, Ocker und Weiß auf rotbraunem Grund, den kleine Eisenoxidflecken beleben. Diesen Farbton nimmt der einheimische Ton beim Brennen an.
Inzwischen hat sein Sohn Bernhard (geb. 1958), Vertreter der vierten Generation, den Betrieb übernommen. Er hatte seine Töpferlehre ebenfalls im Betrieb des Vaters gemacht. 1989 legte er an der Fachschule für Keramik in Landshut (Niederbayern) die Meisterprüfung ab. Wenn auch der Herstellungsprozess nicht mehr der gleiche ist wie vor Jahrzehnten, so kann es doch als ein Glück betrachtet werden, dass hier die Tradition eines einst so bedeutenden Handwerks fortgesetzt wird.
Weiterreichende spannende Informationen rund um das Hagener Töpferhandwerk
finden Sie in der Broschüre „Töpferhandwerk“ vom Hagener Heimatverein.
Um auf die Seite des Heimatvereins zu gelangen,
folgen Sie bitte diesem Link:
https://www.heimatverein-hagen-atw.de/downloads/toepferhandwerk
Töpferei Niehenke
Am Plessen 72
49205 Hasbergen
Tel. 0 54 05 / 33 13
home: www.pottbaeckerniehenke.com oder www.niehenke.eu