BLE-Modellvorhaben (2006 - 2010)
"Erhaltung der Süßkirschensortenbestände in Hagen a.T.W. und Witzenhausen"
Ein Modellvorhaben der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Laufzeit 02/2007- 12/2009 - verlängert bis 12/2010
Im April 2010 haben Frau Dr. Braun-Lüllemann (Witzenhausen) und Frau Dr. Anja Oetmann-Mennen (Hagen) das Kooperationsprojekt im Rahmen einer thematischen Veranstaltung der BLE in Bonn vorgestellt. Lesen Sie hier die schriftliche Zusammenfassung des Vortrages, wie er im Tagungsband abgedruckt wurde!
Ausgangslage und Vorarbeiten
Seit dem Jahr 2004 werden am Jägerberg jeden Herbst unter Anleitung der AG Natur und Umwelt e.V. und unter tatkräftiger Mithilfe vieler Hagener Bürger junge Kirschbäume gepflanzt. Es handelt sich um eine große Anzahl alter Kirschsorten, die vom Pomologen Dr. Norbert Clement über Jahre gesammelt und gesichert wurden. Nun finden sie in Hagen eine neue Heimat.
Von März 2004 bis Februar 2006 führte dem Lehrstuhl für Obstbau und Obstverwertung der Fachhochschule Osnabrück in Zusammenarbeit mit dem Pomologen-Verein e.V., der Gemeinde Hagen, dem Touristikverein Hagen und dem Convivium Osnabrück von Slow Food Deutschland e.V. ein Forschungsprojekt zur Indentifikation der in Hagen existierenden Sortenvielfalt durch. Dieses Projekt wurde gefördert durch das Land Niedersachsen. Die Ergebnisse dieser Vorarbeiten waren so überzeugend, dass ein sich thematisch anschließendes Modellvorhaben beantragt und Anfang 2007 genehmigt wurde.
Das Projekt "Erhaltung der Süßkirschen-sortenbestände in Hagen a.T.W. und Witzenhausen" wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.
Das Modellvorhaben wurde in Kooperation mit der Kirschenstadt Witzenhausen durchgeführt. Wissenschaftlich betreut wurde es durch den Lehrstuhl für Obstbau und Obstverwertung der Fachhochschule Osnabrück.
Ziele und Inhalte
Das Modellvorhaben hatte in seiner Laufzeit folgende Ziele:
1) Ergänzung und Vertiefung des Wissens um die Sortenbestimmung bei Süßkirschen. Hier war noch bis vor wenigen Jahren kaum mehr Wissen vorhanden!
2) Erfassung des Sortenspektrums im Hagener Altbestand. Klicken Sie hier, dann kommen Sie zur Liste der in Hagen a.T.W. gefundenen alten Süßkirschensorten mit Angaben zur jeweiligen Gefährdung!
3) Aufbau eines umfangreichen Süßkirschensortiments am Hagener Jägerberg als Teil der Deutschen Genbank Obst
4) Aufbau eines Kirschlehrpfades
5) Ausweisung von Kirsch-Wanderwegen
6) Einrichtung eines Kirsch-Informationszentrums (KIZ)
7) Erhaltung und Wiederbelebung des Süßkirschenanbaus und Sensibilisierung der Hagener Bevölkerung für Süßkirschensorten, den Streuobstanbau und seine ökologische Bedeutung
Ausblick
Hagen hat sich für die Kirsche entschieden ! Viele Dinge konnten durch die bisherige externe finanzielle Projektfinanzierung bereits auf den Weg gebracht werden. Aber es bleiben auch einige Aspekte, die nicht im Rahmen der Projekte bearbeitet werden können. Der wichtigste Aspekt ist die Nutzung der Hagener Kirschen. Die Entwicklung und Umsetzung von Produktideen ist nicht Gegenstand des Projektes, ist für den nachhaltigen Projekterfolg aber unerlässlich. Denn nur, wenn auch die Früchte eine sinnvolle und wertsteigernde Verwendung finden, erschließt sich langfristig der tiefere Sinn der Sortenerhaltung. „Esst, was Ihr retten wollt!“, dies ist schon lange die Devise des Vereins Slow Food e.V., der sich ebenfalls seit Jahren für die Kirschsorten Hagens einsetzt.
Das Abernten der Früchte ist zudem auch aus phytosanitären Gründen sehr wichtig. Einige Krankheiten freuen sich leider über massenhaft am Baum hängende und im Gras liegende Fruchtmumien!
Aber auch aus touristischer Sicht ist es nur von Vorteil, dass eine Gemeinde, die mit der Vielfalt ihrer Kirschsorten wirbt, auch entsprechende Produkte im Angebot hat.
Menkhaus, Jenny |
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