Das Naturschutzgebiet Silberberg
Beschreibung
Geologie:
Der 180 m hohe Silberberg ist aufgrund seiner bemerkenswerten und besonders schützenswerten Pflanzenwelt von hoher Bedeutung. Sogenannte Zechsteinschichten aus der Permperiode vor 245-265 Millionen Jahren bilden heute den Zechsteinkalk, der an vielen Stellen geringe Beimengungen von Bleiglanz(PbS), Zinkblende(ZnS) und Galmei(ZnC03), sowie geringe Silberbeimengungen enthält.
Der verwitterte Kalkstein und die Schwermetalle bilden die Voraussetzung für die vorkommenden seltenen Pflanzen. Seit dem 12. Jahrhundert bis ins 19. Jahrhundert wurde der Silberberg durch den Abbau sowohl von Silber als auch von Blei und Zink geprägt.
Zeitzeugen dieser Bergbauaktivitäten sind die sogenannten Pingen (Schürftrichter) sowie alte Stollen.
Lokal sind im Bereich der Schürftrichter deshalb hohe Schwermetallkonzentrationen im Boden vorhanden, die es nur ganz besonderen Pflanzen erlaubt dort zu wachsen. Solche „Schwermetalltriften“ findet man sonst nur noch im Raum Aachen und im Harz.
Vegetation:
Bekannt ist der Silberberg aber vor allem durch den Orchideenreichtum, der auf den Kalkverwitterungsboden zurückzuführen ist.
Insgesamt 10 Orchideenarten konnten bisher im seit 1937 bestehenden Naturschutzgebiet mit einer Fläche von 38,8 ha nachgewiesen werden. Klangvolle Namen wie Fliegenragwurz, Schwertblättriges Waldvögelein, Geflecktes Knabenkraut oder Bienenragwurz bezeichnen nur einen Teil der vorkommenden Orchideen.
Bedingung für den Erhalt der Orchideen und Schwermetalltriften ist das Freihalten der Flächen von Gehölzbewuchs, was nur durch eine langfristige Pflege zu gewährleiten ist. Unterschiedlichste Akteure haben sich in den vergangenen Jahrzehnten um die Pflege und den Erhalt der Pflanzenvielfalt bemüht. Zurzeit erfolgt die Pflege durch die Beweidung mit Ziegen, die den Gehölzaufwuchs in Grenzen halten.
Buchung:
Zur Zeit der Orchideenblüte Anfang Juni bieten die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umwelt Hagen a.T.W. e.V und der NABU Osnabrück Führungen durch das Naturschutzgebiet an, bei denen auf die Pflanzenvielfalt aber auch die Geschichte des Bergbaus eingegangen wird.
Der genaue Termin wird jeweils Anfang des Jahres bekannt gegeben.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:
Gemeinde Hagen a.T.W.
Ursula Plogmann
plogmann@hagen-atw.de
05401 / 977-40